NEUSTART FÜR DEN AUSTAUSCH

Schüleraustausch als fester Bestandteil der schulischen Bildung

Damit Austausch zum Bildungsstandard wird, ist jetzt politisches Handeln gefragt!

Fazit der Kampagne „Zurück in die Welt“

Mit „Zurück in die Welt“ setzten sich dreißig bundesweite Organisationen 2021-22 in der politischen Öffentlichkeit für konzertierte Aktionen im Bund und den Ländern zur Wiederaufnahme des internationalen Jugend- und Schüleraustauschs ein.

Sie adressierten jugend- und schulpolitische Forderungen in einem breiten Bündnis an Politik auf Bundes- und Länderebene. Dadurch gelang es, Interesse und Bereitschaft zur Unterstützung bei Abgeordneten zu wecken und Bildungspolitiker*innen die Bedeutung von Austausch als relevantem Lösungsansatz im Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen zu vermitteln.

In fast allen Koalitionsvereinbarungen wurden Vorschläge von „Zurück in die Welt“ aufgegriffen. Auch auf den Aufbau nachhaltiger Kontakte zu Abgeordneten und den Fachaustausch der Organisationen untereinander wirkte sich die Schaffung eines breiten Lobby-Bündnisses positiv aus.

Die Folgen der Pandemie und der Polykrise werden den Austausch noch lange beeinträchtigen. Deswegen drängen die Bündnispartner gegenüber der Bundes- und Landespolitik weiter darauf, in dieses Thema zu investieren und Bildungsungerechtigkeit beim internationalen Austausch durch konkrete Maßnahmen zu beenden.

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Globalen Herausforderungen begegnen

Die großen Herausforderungen unserer Zeit – Migration, Klima­wandel, erstarkter Populismus und wachsende soziale Ungleichheit, nicht zuletzt Pandemien – lassen sich nur durch internationale Kooperation lösen. Daher muss das Erlernen inter­kultureller Kompetenzen für junge Menschen heute zu einer Selbst­verständlichkeit werden.

Internationaler Schüler- und Jugendaustausch ist ein wichtiger Schlüssel, um sich die Fähigkeit für grenzüber­schreitendes Denken einfach und nachhaltig anzueignen. Es wird gefühlt, erlebt und so verinnerlicht.

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Mehr Schüleraustausch ist möglich

Bereits vor der Corona-Krise haben noch viel zu wenig Jugendliche an interkulturellen Austausch­programmen teilgenommen. Die „Zugangsstudie“ belegt, dass nur 26% aller Jugendlichen eine Austausch­erfahrung machen – obwohl sich fast alle grundsätzlich dafür interessieren. Besonders sozial- und vom Bildungssystem ohnehin benachteiligte Jugendliche finden schwerer Zugang zu Austausch­angeboten.

Austauschorganisationen existenziell bedroht

Die Pandemie gefährdet nun das Aufrechterhalten von Kontakten und bestehenden Schul­partner­schaften, sie bedroht Austausch­organisationen existenziell. Einmal mehr werden die strukturellen Probleme und bildungs­politischen Versäumnisse der Vergangenheit offen­gelegt: die schwache institutionelle Verankerung von Austausch an unseren Schulen und die fehlende politische Verortung von individuellem langfristigem Schüleraustausch.

Was Politik jetzt tun muss

Ein Neustart für den Schüler- und Jugend­austausch ist notwendig. Nur durch das engagierte Handeln der Politik kann Austausch zum Bildungsstandard werden!

Ziel muss es sein, allen Jugendlichen in ihrer Schulzeit zu ermöglichen, an einem grenzüber­schreitenden Austausch teilzunehmen – unabhängig von Schulform oder sozialem Hintergrund der Jugendlichen.

Förderung von Bildungsgerechtigkeit!

Austausch ist zu oft auf Gymnasien beschränkt. Schülerinnen und Schüler anderer Schulformen fühlen sich nicht durch Angebote angesprochen oder kennen bestehende Förderangebote nicht.

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Passende Austauschformate entwickeln und fördern

Um Zugangshürden abzubauen, müssen Austauschangebote auf bisher unterrepräsentiere Zielgruppen zugeschnitten sein, intensive Information und Begleitung Unsicherheiten bei Teilnehmenden und Eltern abbauen und ein Bekenntnis von Schule und Politik motivieren.

Förderfonds für individuellen langfristigen Austausch einrichten

Die Wirkung eines Austauschjahres ist enorm, gleichzeitig gilt es als besonders kostenintensiv. Dabei zahlt sich diese Bildungsinvestition immer aus – für das Individuum und die Gesellschaft.

Finanzielle Entlastung für Gastfamilien schaffen

Um die Aufnahme von Jugendlichen in Deutschland und damit interkulturelles Lernen und Lehren zu fördern, ist staatliche Unterstützung nötig – Zuschüssen zum Kindergeld, Haushaltskosten oder Steuererleichterungen.

Internationalem Schüleraustausch einen festen Platz in der Schule geben!

Schule ist der zentrale Ort, um Zugang zu einem internationalen Austausch zu erhalten. Dieses Bildungspotential wird bei Weitem nicht ausgeschöpft.

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Funktionsstellen für die Koordinierung von Schulpartnerschaften ermöglichen

Um internationale Schulpartnerschaften langfristig zu sichern, Kooperationen inhaltlich weiterzuentwickeln und Lehrkräfte bei Austauschprojekten zu unterstützen, sind Funktionsstellen von entscheidender Bedeutung.

Gewährung von Ausgleichsstunden und Erstattung entstehender Kosten

Guter Schüleraustausch macht viel Arbeit, und Lehrkräfte haben einen Anspruch auf die Anerkennung und Unterstützung ihres Engagements.

Verankerung von Austausch und internationalen Themen in der Lehrerbildung

Internationaler Schüleraustausch wird weder im Lehramtsstudium noch im Fortbildungsangebot der Kultusverwaltung regelmäßig behandelt. Ohne qualifizierte Lehrkräfte aber kann Schüleraustausch nicht zum selbstverständlichen Bildungsangebot werden.

Lehrplan und Schüleraustausch breiter verknüpfen

Schüleraustausch ist auch jenseits der Fremdsprachen ein vielseitiges Instrument, um den Lehrplan anschaulich und mit interkultureller Perspektive zu vermitteln.

Landesweite Beratungs- und Informationszentren schaffen

Schulen und Lehrkräfte brauchen Unterstützung durch Beratung, Qualifizierung und Vernetzung staatlicher oder durch die Kultusverwaltung beauftragter Informations- und Beratungszentren.

Peer-to-Peer-Angebote gezielt als Lerninstrument einsetzen!

Peer-to-Peer-Angebote, etwa der begeisterte Bericht eines Jugendlichen über sein Austauschjahr, überzeugen mehr, als es Vorträge von Lehrkräften je tun können. Sie müssen gezielt gefördert werden, um über Zugangsmöglichkeiten zu Austausch zu informieren.

Internationalisierungsstrategie für Bildung als nationale Aufgabe verstehen und angehen!

Damit Deutschland mit der rasanten globalisierten Entwicklung Schritt halten kann, braucht sein Bildungssystem eine nationale Strategie auch im Bereich Schule. 

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Europäische Identität und Demokratieerziehung durch Austausch stärken

Kulturmittlerorganisationen und Bildungseinrichtungen müssen stärker auf internationalen Jugend- und Schüleraustausch als Instrument ihrer Arbeit setzen, um jungen Menschen persönliche Austauscherfahrungen zu ermöglichen.

Schüleraustausch für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik nutzen

Menschen aus anderen Ländern werden am wirksamsten zu Freunden Deutschlands, indem sie hier ein Schuljahr verbringen. Daher sollte sich Deutschland durch eine nationale Strategie als Austauschland positionieren und ehrenamtliche Gastfamilien besser unterstützen.

Enquete-Kommission für den internationalen Austausch

Eine Enquete-Kommission sollte die bisherigen Ansätze zum Thema „Internationaler Austausch und Internationalisierung der Bildung“ erfassen und Vorschläge zu ihrer Harmonisierung auf nationaler Ebene erarbeiten.

Unsere Forderungen hier als Download:   Unsere Forderungen

Die Positionen der Parteien

Beispiele guter Praxis

„USA for You“: Austausch für Haupt- und Realschüler

Das bewährte Austauschprogramm „USA For You“ richtet sich an Jugendliche, die im Bildungssystem oder in der Gesellschaft benachteiligt sind.

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Hamburger Förderprogramm „Schulbesuch im Ausland”

Hamburg führt seit Jahren die Statistik bei den individuellen Auslandsaufenthalten von Schülerinnen und Schülern an. Ein Grund dafür ist das landeseigene Förderprogramm, das …

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Schüleraustausch für ganze Jahrgangsstufen

Schon jetzt lösen einzelne Schulen den Anspruch ein, allen Schülerinnen und Schülern die Teilnahme an einem internationalen Schüleraustausch zu ermöglichen …

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Internationaler Austausch im Lehramtsstudium der FAU Erlangen-Nürnberg

An der Universität Erlangen-Nürnberg werden der internationale Schüleraustausch und Bildungskooperationen bereits im Curriculum des Lehramtsstudiums angelegt …

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Norwegische Strategie zur Internationalisierung des Bildungssystems

Der Norwegische Staat hat eine Internationalisierungsstrategie formuliert und ein umfangreiches Förderprogramm geschaffen, die auf allen Ebenen der Schul- Ausbildungs- und Universitätsbildung ansetzen.

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