Welpen in Käfigen

2022 bereits 252 Tiere aus illegalem Welpenhandel beschlagnahmt 

Von Januar bis Ende März wurde im Schnitt jeden dritten Tag ein illegaler Transport, Verkauf oder eine illegale Zucht von Welpen entdeckt

31.3.2022

Hamburg, 31. März 2022 – Die globale Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN konnte innerhalb der ersten drei Monate des Jahres 2022 bereits 252 Tiere in 31 entdeckten Fällen von illegalem Welpenhandel vermerken. Das bestätigt, dass noch immer viele kriminelle Händler:innen online viel zu junge Welpen mit gefälschten Dokumenten, betrügerischen Geschichten und hoch ansteckenden Krankheiten anbieten. Am häufigsten wurden die illegalen Welpenhändler:innen beim Transport oder dem Verkauf der Welpen gefasst. Auffallend ist, dass einige der entdeckten Tiere extrem jung sind. Im illegalen Welpenhandel werden Welpen oft in einem Alter von vier oder fünf Wochen zum Verkauf angeboten.

"Diese aktuellen Zahlen erschrecken uns extrem: Im Schnitt wurde in den ersten drei Monaten dieses Jahres an jedem dritten Tag ein Fall von illegalem Welpenhandel aufgedeckt. 252 illegale Welpen von Januar bis Ende März 2022 sind 252 zu viel. Und das Jahr hat erst begonnen. Dabei muss davon ausgegangen werden, dass die aufgedeckten und von VIER PFOTEN gezählten Fälle nur die Spitze des Eisbergs sind. Höchst bedenklich ist, dass auch besonders junge Welpen entdeckt wurden. Vier Wochen alte Welpen sind noch vollständig auf die Milch und den Schutz ihrer Mutter angewiesen. Bedenkt man, dass die Kleinen zuvor den Transport aus Osteuropa aushalten mussten, wurden sie vermutlich schon mit drei Wochen von ihren Müttern getrennt.

Immer wieder sterben sogar gerettete Welpen – trotz medizinischer Versorgung und der aufopfernden Pflege durch die Tierheime. Denn die Krankheiten des illegalen Welpenhandels enden in der Regel tödlich. Der Hauptverkaufskanal für illegale Welpenhändlerinnen und -händler sind noch immer Online-Plattformen und soziale Medien. Hier können die Täterinnen und Täter mit minimalem strafrechtlichem Risiko illegal importierte Welpen anonym zum Verkauf anbieten. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unter der Leitung von Cem Özdemir muss die angekündigten Maßnahmen gegen den illegalen Welpenhandel schnellstmöglich umsetzen. Dazu gehört in einem ersten Schritt eine zuverlässige Identitätsprüfung von Tierverkäuferinnen und Tierverkäufern auf Online-Plattformen sowie eine bundesweite Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde."

Daniela Schneider, Kampagnenverantwortliche für Heimtiere bei VIER PFOTEN

Beliebte Rassen: Französische Bulldoggen, Chihuahuas und Pomeranians 

Unter den bisher im Jahr 2022 entdeckten Tieren sind einige Rassen besonders häufig zu finden: Französische Bulldoggen, Chihuahuas und Pomeranians. Noch immer sitzen viele Käufer:innen dem Trugschluss auf, diese Rassen seien in der Haltung weniger anspruchsvoll als größere Hunde. Solche sogenannten Trendrassen werden online häufig zu denselben Preisen angeboten wie Tiere von seriösen Züchter:innen – oft werden Preise von 3.500 Euro und mehr aufgerufen. Doch die Höhe des Preises steht mit der Herkunft des Tieres in keinem Zusammenhang. Der illegale Welpenhandel ist geprägt von Tierquälerei und Betrug. Die Welpen werden dabei in sogenannten Vermehrerstationen, meist in Osteuropa, regelrecht produziert. Meist viel zu jung und krank werden sie dann eingepfercht in zu kleinen Käfigen, versteckt unter Sitzbänken oder in Kofferräumen, häufig ohne ausreichend Futter und Wasser durch ganz Europa geschmuggelt, um in Deutschland und weiteren Ländern anonym über nicht regulierte Online-Plattformen an ahnungslose Käufer:innen verkauft zu werden.

 

Weitere Informationen zum illegalen Welpenhandel finden Sie hier.

Hier können Sie einen illegalen Welpenhandel melden.

Corinna Madjitov

Pressesprecherin Heimtiere

presse-d@vier-pfoten.org

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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