Armut in Österreich

Aktuelle Armutszahlen

Daten aus EU-SILC 2022 (veröffentlicht im April 2023)

Armutsgefährdungsschwelle

Die aktuelle Armutsgefährdungsschwelle (60% des Median-Einkommens) beträgt 1.392€ monatlich für einen Einpersonen-Haushalt (12 Mal im Jahr). Der Wert erhöht sich um den Faktor 0,5 pro weitere erwachsene Person im Haushalt und um den Faktor 0,3 pro Kind (unter 14 Jahre) im Haushalt.

Haushaltstyp Faktor Monatswert
1-Personen-Haushalt 1,0 1.392 €
1 Erwachsene/r + 1 Kind 1,3 1.810 €
2 Erwachsene 1,5 2.088 €
2 Erwachsene + 2 Kinder 2,1 2.924 €

17,5% der öster. Bevölkerung (1.555.000 Menschen) sind armuts- oder ausgrenzungsgefährdet, d.h. das Einkommen liegt unter der Armutsschwelle oder die Personen sind erheblich materiell depriviert oder leben in Haushalten mit keiner/ sehr geringer Erwerbsintensität - kein signifikatner Anstieg gegenüber 17,5% im Jahr 2021.

14,8% der öster. Bevölkerung (1.314.000 Menschen) sind armutsgefährdet, d.h. haben ein Einkommen unter der Armutsschwelle - kein signifikanter Anstieg gegenüber 14,7% im Jahr 2021.

2,3% der öster. Bevölkerung (201.000 Menschen) sind "erheblich materiell depriviert", darunter fallen Haushalte, die so ein geringes Einkommen haben, dass wesentliche Güter/ Lebensbereiche nicht leistbar sind - z.B. Waschmaschine, Handy, Wohnung angemessen warm zu halten, ein Mal im Jahr auf Urlaub zu fahren, unerwartete Ausgaben bis zu 1.160€ etc. - leichter Anstieg (1,8% im Jahr 2020).

Besonders gefährdet sind Kinder, Frauen im Alter, Alleinerzieherinnen, Langzeitarbeitslose und Menschen ohne Staatsbürger*innenschaft. Mit großen Problemen sind Menschen mit chronischer Erkrankung konfrontiert. Und die hohen Wohnkosten bringen viele an den Rand. Über ein Fünftel aller Armuts- und Ausgrenzungsgefährdeten sind Kinder (22%, das entspricht 353.000 Kindern im Alter 0-17 Jahre). Von in Ein-Eltern-Haushalten lebenden Kindern sind mehr als die Hälfte (52%) armuts- oder ausgrenzungsgefährdet; Familien mit mindestens drei Kindern zu 30%. Unter den Pensionsbeziehenden sind alleinlebende Frauen mit 28% ebenfalls überdurchschnittlich betroffen.

Hinweis: Die Daten zu den aktuellen Armutszahlen stammen aus einer Erhebung 2021 bis Frühjahr 2022 (die hohe Inflation seit diesem Zeitraum ist noch nicht entsprechend abgebildet).

Unsere Aussendung zu den aktuellen Armutszahlen:
Herausforderungen bei Kinderarmut, der Situation Alleinerziehender, Working Poor, Arbeitslosigkeit und chronischen Erkrankungen!

Details zu den aktuellen Armutszahlen finden sich auf der Website der Statistik Austria