Am vergangenen Sonntagnachmittag betritt Chang Frick ein Sushi-Restaurant in Stockholm. Der Journalist trägt einen Kapuzenpullover und erscheint zum Interview in Begleitung von vier Männern. Dreimal hat er den Termin an diesem Tag schon verschoben, jetzt kommt er mit seiner Entourage direkt von einer gemeinsamen Podcastaufnahme. "Ich brauche dringend eine Sekretärin", sagt Frick zur Begrüßung. Er werde mit Anfragen überschüttet.

Schon lange ist Frick, 39, einer der bekanntesten Rechtspopulisten Schwedens. Doch jetzt steht er im Mittelpunkt eines internationalen Konflikts. Manche sagen, er habe ihn ausgelöst. Jedenfalls hat Frick, ein Mann mit einem markanten Bart, der ihm weit über die Oberlippe wächst, dafür gesorgt, dass vor der türkischen Botschaft in Stockholm vor rund zwei Wochen ein Koran in Brand gesetzt wurde. Und nun hat nicht nur Schweden, sondern auch die Nato ein Problem.